Die Umsetzung der DESKK-Beratung erfordert einen kurzen Blick auf die rechtlichen Grundlagen, Beratungsansätze und Qualitätskriterien von bestehenden Beratungsangeboten. Einen umfassenden Überblick erhalten sie im DESKK-Beratungsprogramm Handbuch.
Bestehende Beratungsangebote
Der Markt demenzspezifischer Beratungen in Deutschland ist heterogen und komplex. Dies führt dazu, dass insbesondere pflegende Angehörige damit oft überfordert sind, das passende Beratungsangebot für sich zu identifizieren. Beratungen werden z.B. von Vereinen, Kommunen, Pflegeeinrichtungen, Pflegekassen, Trägern oder Sozialverbänden angeboten. Durch das zweite Pflegestärkungsgesetz wurde der Aufbau lokaler Infrastrukturen zur Pflegeberatung durch Pflegestützpunkte gesetzlich verankert.
Hauptsächlich unterscheiden sich die Beratungsangebote beispielsweise bezüglich der Klientengruppe, der inhaltlichen Ausrichtung, des Beratungsansatzes, des Beratungsprozesses (Struktur), den Kommunikationsmitteln (Face-to-Face Beratung, telefonische Beratung), der Finanzierung und des Settings (Einzelberatung, Familienberatung, Gruppenberatung etc.).
Beratungsansätze
Begriffe | Erläuterung |
---|---|
Lösungsorientierte Beratung | Abkehr von einer reinen Problembetrachtung, hin zu einer Fokussierung auf die Entwicklung von Lösungsstrategien. Der Klient verfügt über lösungsrelevante Ressourcen, welche aktiviert werden sollen. |
Klientenzentrierte Beratung | Der Klient ist fähig seine Probleme zu lösen. Er steht im Mittelpunkt, nicht das Problem. Helfen Sie ihm, sich von Ihnen als Beratender zu lösen. Der Klient soll die Möglichkeit bekommen, die Lösung selbst zu finden. Geben Sie ihm dabei Hilfestellung. |
Expertenberatung | Sie geben dem Klienten hochwertige Lösungsstrategien vor, ohne diese zwingend aus einem dialogischen Prozess zu entwickeln. Obwohl die Expertenberatung in ihrer Reinform als überholt gilt, kann sie im Sinn des DESKK-Beratungsprogramms punktuell sinnvoll sein. |
Qualitätskriterien pflegerischer Beratung
Eine pflegerische Beratung muss auf allgemeinen und spezifischen Qualitätskriterien aufbauen, um der komplexen Pflegesituation und allen Beteiligten in angemessener Weise gerecht zu werden. Zu den wesentlichen Qualitätsbereichen gehören: eine optimale Infrastruktur, die theoretische und konzeptionelle Fundierung der Beratung, bestmögliche Qualifizierung des Personals, hochwertige d.h. sachlich richtige Beratungsinhalte sowie die Ausgestaltung eines qualitativ hochwertigen Beratungsprozesses, der von Werten wie Empathie gestützt wird.