Der Ablauf des DESKK-Beratungsprogrammes ist ein mehrstufiger Prozess. Die einzelnen Schritte bauen systematisch aufeinander auf. Es empfiehlt sich, dass der gesamte Ablauf von einer Person übernommen wird. Da alle Schritte strukturiert durchgeführt und dokumentiert werden, kann auch im Team gearbeitet werden. Im Sinne der Grundsätze des DESKK-Beratungsprogrammes sind die Beratenden bei der Durchführung nicht an feste Vorgaben gebunden, und können den Ablauf des Beratungsprogrammes variieren.

Ansprache

Die Ansprache von möglichen interessierten Angehörigen bildet den Ausgangspunkt des DESKK-Beratungsprogrammes. In diesem Schritt wird potentiellen Klienten die Teilnahme an der demenzspezifischen Beratung im Rahmen des DESKK Konzeptes angeboten. Gut geeignete Zeitpunkte, Kurzzeitpflegegäste oder Angehörige anzusprechen und ihnen eine demenzspezifische Beratung anzubieten, ist der Erstkontakt (gerne auch telefonisch), das Erstgespräch oder der Tag der Aufnahme. Auch im Rahmen von übergreifenden PR-Maßnahmen kann auf das Angebot einer demenzspezifischen Beratung hingewiesen werden.

Informationssammlung


Im Rahmen der „Informationssammlung“ werden unter der optionalen Verwendung von verschiedenen Instrumenten beratungsrelevante Aspekte der individuellen Pflegesituation (Belastungen, Bedürfnisse, Ressourcen etc.) erhoben. Die Instrumente dienen erfahrenen Beratenden zur Optimierung der Beratung und Einsteigern zur Qualitätssicherung und Aneignung von Beratungsfertigkeiten. Empfohlen wird im ersten Schritt, die Informationsbedürfnisse des Klienten mit dem "DESKK-Erstgesprächs- Beobachtungsprotokoll" zu erheben und einen geeigneten Termin für die DESKK-Beratung zu vereinbaren. Im Anschluss daran kann, gerne ebenfalls im Rahmen des Erstgesprächs, mit dem Instrument "DESKK-Beratungsassessment" das Wissen von pflegenden Angehörigen zu Fragen der demenzspezifischen Pflege und deren subjektive Belastung aufgrund demenzspezifischer Pflege erfasst  werden. Falls die Möglichkeit besteht, kann hierfür auch ein anderer Zeitpunkt genutzt werden, beispielsweise im Rahmen von Besuchsterminen. Beide Instrumente wurden praxisgerecht gestaltet und sind mit wenig Zeitaufwand durchführbar.

Darüber hinaus können Informationen über den Kurzzeitpflegegast erhoben werden. Hierfür beobachten die Beratenden unter Zuhilfenahme des "DESKK- Erstgesprächs-/Beobachtungsprotokoll" drei Tage lang beratungsrelevante Aspekte der Versorgung, dokumentieren diese strukturiert und vergleichen die Daten systematisch mit den Berichten des Klienten aus dem Erstgespräch. Innerhalb der Zeitplanung muss berücksichtigt werden, dass die 3-tägige Beobachtungsphase und die Auswertung vor der DESKK-Beratung abgeschlossen sein müssen.

Beratungsvorbereitung

Die Vorbereitung der Beratung stellt den dritten Schritt des DESKK-Beratungsprogrammes dar. Hierbei wird auf Basis aller gesammelten Informationen die DESKK-Beratung strukturiert vorbereitet d.h. sie wird individuell auf die Situation des Klienten zugeschnitten. Um die Vorbereitung nachvollziehbar und dokumentierbar zu machen, kann das Instrument DESKK-Beratungsvorbereitung  genutzt werden. Sollte zu einzelnen Themen der Beratung weitere inhaltliche Einarbeitung notwendig sein, können Beratende auf das Instrument DESKK-Modulblätter zurückgreifen.

DESKK-Beratung

Die DESKK-Beratung ist im Sinne der Grundsätze des DESKK-Beratungsprogrammes eine freie Beratung. Ein systematischer Ablauf grob gegliedert in: Begrüßung, Klientenschilderung, Strategieentwicklung, Vermittlung und Verabschiedung hat sich jedoch als effizient erwiesen. Bitte beachten Sie als Hilfestellung für die Durchführung der DESKK-Beratung auch die Grundzüge der Pflegeberatung.

Nachbereitung

Die Nachbereitung der DESKK-Beratung stellt den vorläufigen Abschluss des DESKK-Beratungsprogrammes dar und besteht optional aus der Dokumentation der Beratung mit der DESKK-Beratungsdokumentation und der Weitergabe von Beratungsinhalten an den Klienten, inklusive neuer Beratungstermine und der Angabe eines Ansprechpartners, gerne unter der Verwendung der DESKK-Klienteninformation.

Gleichgewicht (SPPB)

Abbildung zur Testung der Gangkoordination:

Bei Rombergstand werden die Füße dicht zueinander gestellt. Nach Ablauf von 9,9 Sekunden oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

 

Auswertungstabelle Gleichgewicht:

Punkte

 

Aufrechthaltung des Rombergstandes

(in Sekunden)

 

1 10 Sekunden Rombergstand möglich
0 0 – 9,9 Sekunden Rombergstand

Gangkoordination (SPPB)

Abbildung zur Testung der Gangkoordination:

Nach Ablauf von 6,52 Sekunden oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist. 

Auswertungstabelle:

Punkte

 

Benötigte Zeit in Sekunden
1 0,1  –  6,52 Sekunden
0 mehr als 6,52 Sekunden

 

Untere Extremität

Beinkraft (SPPB)

Abbildung zur Testung der Beinkraft:

Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich nicht so stark betroffen ist, dass er zusätzlich trainiert werden muss. Wenn die Übung nicht innerhalb von 20 Sekunden durchgeführt werden konnte oder aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben.

Auswertungstabelle Beinkraft:

Punkte Zeit zur Durchführung des Tests
1 ≤20 Sekunden
0 >20 Sekunden

 

Handkraft (SD-Test)

Abbildung zur Testung der Feinkoordination:

Auswertung Handkraft:

Bitte nutzen Sie immer die jeweils dominante Hand des Kurzzeitpflegegastes zur Übungsausführung, das heißt: Rechtshänder = rechte Hand, Linkshänder = linke Hand

Männer:

Wenn bei der besten Messung weniger als 20 kg erreicht worden sind oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Wert über 20 kg  ist mit einem Punkt zu werten. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

Frauen:

Wenn bei der besten Messung weniger als 13 kg erreicht worden sind oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Wert über 13 kg  ist mit einem Punkt zu werten. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

Auswertungstabelle:

Männer

 

Frauen
Punkte Handkraft in kg Punkte Handkraft in kg
1 ≥ 20,1 1 ≥ 13,1
0 ≤ 20,0 0 ≤ 13,0

Feinkoordination (NHPT)

Abbildung zur Testung der Feinkoordination:

Bitte nutzen Sie immer die jeweils dominante Hand des Kurzzeitpflegegastes zur Übungsausführung, das heißt: Rechtshänder = rechte Hand, Linkshänder = linke Hand

 Wird der Test vor Ablauf von 35 Sekunden beendet, wird ein Punkt vergeben, was bedeutet, dass dieser Funktionsbereich nicht so stark betroffen ist, dass er zusätzlich trainiert werden muss. Nach Ablauf der 35 Sekunden oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben.

Auswertungstabelle Feinkoordination:

Punkte

 

Zeit in Sekunden
1 0,1 – 35,0
0 ≥ 35,1

Grobkoordination/Armkraft (BBT)

Abbildung zur Testung der Grobkoordination:

Bitte nutzen Sie immer die jeweils dominante Hand des Kurzzeitpflegegastes zur Übungsausführung, das heißt: Rechtshänder = rechte Hand, Linkshänder = linke Hand

 Frauen:

Wenn innerhalb von einer Minute weniger als 35 Klötze korrekt von einer auf die andere Seite übergesetzt werden können oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Bei 35 Klötzen und darüber wird ein Punkt vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

 Männer:

Wenn innerhalb von einer Minute weniger als 30 Klötze korrekt von einer auf die andere Seite übergesetzt werden können oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Bei 30 Klötzen und darüber wird ein Punkt vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

Auswertungstabelle:

Männer

 

Frauen
Punkte Anzahl Steine pro Minute

 

Punkte Anzahl Steine pro Minute
1 30 1 35
0 < 30 0 < 35
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