DESKK ist die Abkürzung für Demenzspezifisches Kurzzeitpflegekonzept

DESKK ist als Versorgungskonzept für Kurzzeitpflegeeinrichtungen entwickelt worden, in denen Menschen mit Demenz betreut werden.

DESKK beinhaltet ein Programm zur körperlichen Mobilitätsförderung von Menschen mit Demenz sowie ein Beratungsprogramm für Angehörige zur Entwicklung von individuellen Strategien zur Problemlösung und Ressourcennutzung.

Nein. Angehörige können bei Beratungsbedarf teilnehmen, ohne dass der Mensch mit Demenz am Mobilitätsprogramm teilnehmen muss. Dies gilt ebenso, wenn der Mensch mit Demenz  am Mobilitätsprogramm teilnimmt, der Angehörige aber keine Beratung möchte.

DESKK ist auf geringe Zusatzkosten ausgelegt. Insbesondere das Mobilitätsprogramm soll im Rahmen von obligatorischen, pflegerischen Rehabilitationsmaßnehmen ausführbar sein. Fast alle nötigen Materialen sind günstig zu beschaffen oder in Ihrer Einrichtung schon vorhanden. Der Zusatzaufwand für das Beratungsprogramm ist im Vergleich mit schon vorhandenen Beratungsprozessen ebenfalls gering. Nähere Infos finden Sie Sie unter „Voraussetzungen“.

Für DESKK sind gewisse personelle und materielle Anforderungen zu erfüllen, welche Sie unter dem Punkt „Voraussetzungen“ nachlesen können. DESKK wurde mit Fokus auf möglichst geringe Ressourcenanforderungen entwickelt.

Das Mobilitätsprogramm sollte pro Tag mindestens 20 Minuten durchgeführt werden. Auch die Einarbeitung in die Manuale benötigt individuelle Zeitressourcen. Die notwendige einmalige Durchführung des DESKK Mobilitätsassessments liegt in einem Zeitrahmen von ca. 15 Minuten.

Die Systematik des DESKK-Beratungsprogrammes führt zu einer Vereinfachung und einer daraus resultierenden Zeitersparnis im Vergleich zu anderen Beratungsformaten. Nichtdestotrotz ist eine hochwertige demenspezifische Beratung ein Prozess, der ein gewisses zusätzliches Maß an zeitlichen und personellen Ressourcen erfordert (Beschreibung siehe Voraussetzungen).

Klienten sind pflegende Angehörige die am DESKK-Beratungsprogramm teilnehmen. Potenzielle Teilnehmer sind bis zur Teilnahme noch keine Klienten.

Das DESKK-Beratungsprogramm richtet sich an Personen, die innerhalb des Pflegearrangements pflegen. Dies können auch Freunde, Nachbarn oder andere Personen sein. Ein Verwandtschaftsverhältnis ist nicht notwendig.

Zusätzliche Personalressourcen sind vor allem für das DESKK-Beratungsprogramm einzuplanen (Beschreibung siehe Rahmenkonzept), wobei der zusätzliche Personalaufwand abhängig von der Anzahl der Beratungen ist. Eine Einführung kann zunächst ohne zusätzliches Personal erfolgen. Beim DESKK-Mobilitätsprogramm wird eine Person für die Assessments und die Programmzusammenstellung benötigt.

Steffen Heinrich (Mobilitätsprogramm)

Bernhard Holle (Beratungsprogramm und wissenschaftliche Studie)

Birgit Hasenbein (Umsetzung von DESKK in der Praxis)

Die Grundsätze des DESKK-Beratungsprogramms sehen vor, dass die Instrumente eine zusätzliche Option für die Ausgestaltung und Strukturierung der Beratung darstellen, eine Nutzung also stets auf Freiwilligkeit beruht.

In den Handbüchern werden weitere Informationen mit wissenschaftlichen Hintergrundinformationen zu dem Konzept gegeben und versehen.

DESKK wurde basierend auf wissenschaftlicher Literatur und Expertenmeinungen und der Expertise von Praktikern entwickelt.

Nein, das Mobilitätsprogramm ist so aufgebaut und beschrieben, dass Pflegefachkräfte, Pflegehilfskräfte und Betreuungskräfte der Kurzzeitpflegeeinrichtung es nach einer Schulung durchführen können. Es ist allerdings notwendig, die Eignung und Belastbarkeit des jeweiligen Kurzzeitpflegegastes durch eine Pflegefachkraft einschätzen zu lassen. Sollten Unsicherheiten diesbezüglich bestehen, ist eine entsprechende Einschätzung vom behandelnden Hausarzt einzuholen.

Eine Auflistung der nötigen Materialien für die Assessments und die Übungen finden Sie im Downloadbereich.

Die Durchführung von DESKK ist für die gesamte Zeit des Aufenthaltes des Menschen mit Demenz in der Kurzzeitpflege angedacht

Das DESKK-Mobilitätsprogramm nutztkörperliche Funktionstests für eine objektive Einschätzungvon Trainingsbedarfen. Die Ergebnisse sind direktmit Übungsempfehlungenverknüpft. Die DESKK Übungen können dabei trotz ihrer individuellen Anpassbarkeit größtenteils auch als Gruppenübungendurchgeführt werden.

In das Mobilitätstraining sind auch Gehirnjogging-Bestandteile integriert, um die Fähigkeiten des täglichen Lebens von Menschen mit Demenz bestmöglich zu erhalten. Durch den spielerischen Aufbau der Übungen und Berücksichtigung individueller Präferenzen wird die Langzeitmotivation gefördert.

Durch das DESKK-Beratungsprogramm wird die Umsetzung eines qualitativ hochwertigen, demenzspezifischen Beratungsangebots erleichtert. Dies gelingt mittels einer instrumentengestützten Sammlung von beratungsrelevanten Informationen, die einen sehr schnellen und trotzdem fundierten Überblick über individuelle Beratungsbedarfe erlauben. 

Nein, die Handbücher reichen aus, um sowohl das Beratungsprogramm als auch das Mobilitätsprogramm erfolgreich in die Kurzzeitpflege zu implementieren

Über den Bereich „Anmeldung“ können die eingegebenen Werte per Mail zugeschickt werden, sodass jederzeit Zugriff auf die Daten besteht. Eine dauerhafte Speicherung auf dem Server findet nicht statt.

DESKK besteht aus einem Mobilitätsprogramm für Menschen mit Demenz und einem Beratungsprogramm für deren pflegende Angehörige. DESKK ist nach dem Baukastenprinzip modular aufgebaut und hilft dabei, das Potential Ihrer Kurzzeitpflegeeinrichtung voll auszuschöpfen. Wie das geht? Mit erstaunlich wenig Aufwand bei erstaunlich großem Nutzen! Sie möchten mehr erfahren?

Gleichgewicht (SPPB)

Abbildung zur Testung der Gangkoordination:

Bei Rombergstand werden die Füße dicht zueinander gestellt. Nach Ablauf von 9,9 Sekunden oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

 

Auswertungstabelle Gleichgewicht:

Punkte

 

Aufrechthaltung des Rombergstandes

(in Sekunden)

 

1 10 Sekunden Rombergstand möglich
0 0 – 9,9 Sekunden Rombergstand

Gangkoordination (SPPB)

Abbildung zur Testung der Gangkoordination:

Nach Ablauf von 6,52 Sekunden oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist. 

Auswertungstabelle:

Punkte

 

Benötigte Zeit in Sekunden
1 0,1  –  6,52 Sekunden
0 mehr als 6,52 Sekunden

 

Untere Extremität

Beinkraft (SPPB)

Abbildung zur Testung der Beinkraft:

Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich nicht so stark betroffen ist, dass er zusätzlich trainiert werden muss. Wenn die Übung nicht innerhalb von 20 Sekunden durchgeführt werden konnte oder aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben.

Auswertungstabelle Beinkraft:

Punkte Zeit zur Durchführung des Tests
1 ≤20 Sekunden
0 >20 Sekunden

 

Handkraft (SD-Test)

Abbildung zur Testung der Feinkoordination:

Auswertung Handkraft:

Bitte nutzen Sie immer die jeweils dominante Hand des Kurzzeitpflegegastes zur Übungsausführung, das heißt: Rechtshänder = rechte Hand, Linkshänder = linke Hand

Männer:

Wenn bei der besten Messung weniger als 20 kg erreicht worden sind oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Wert über 20 kg  ist mit einem Punkt zu werten. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

Frauen:

Wenn bei der besten Messung weniger als 13 kg erreicht worden sind oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Wert über 13 kg  ist mit einem Punkt zu werten. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

Auswertungstabelle:

Männer

 

Frauen
Punkte Handkraft in kg Punkte Handkraft in kg
1 ≥ 20,1 1 ≥ 13,1
0 ≤ 20,0 0 ≤ 13,0

Feinkoordination (NHPT)

Abbildung zur Testung der Feinkoordination:

Bitte nutzen Sie immer die jeweils dominante Hand des Kurzzeitpflegegastes zur Übungsausführung, das heißt: Rechtshänder = rechte Hand, Linkshänder = linke Hand

 Wird der Test vor Ablauf von 35 Sekunden beendet, wird ein Punkt vergeben, was bedeutet, dass dieser Funktionsbereich nicht so stark betroffen ist, dass er zusätzlich trainiert werden muss. Nach Ablauf der 35 Sekunden oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben.

Auswertungstabelle Feinkoordination:

Punkte

 

Zeit in Sekunden
1 0,1 – 35,0
0 ≥ 35,1

Grobkoordination/Armkraft (BBT)

Abbildung zur Testung der Grobkoordination:

Bitte nutzen Sie immer die jeweils dominante Hand des Kurzzeitpflegegastes zur Übungsausführung, das heißt: Rechtshänder = rechte Hand, Linkshänder = linke Hand

 Frauen:

Wenn innerhalb von einer Minute weniger als 35 Klötze korrekt von einer auf die andere Seite übergesetzt werden können oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Bei 35 Klötzen und darüber wird ein Punkt vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

 Männer:

Wenn innerhalb von einer Minute weniger als 30 Klötze korrekt von einer auf die andere Seite übergesetzt werden können oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Bei 30 Klötzen und darüber wird ein Punkt vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

Auswertungstabelle:

Männer

 

Frauen
Punkte Anzahl Steine pro Minute

 

Punkte Anzahl Steine pro Minute
1 30 1 35
0 < 30 0 < 35
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