Modulblatt 9: „Psychosoziale Situation des pflegenden Angehörigen“

Modulblatt 9: „Psychosoziale Situation des pflegenden Angehörigen“

Items: 17 und 18

Die konkrete medizinische Behandlung und Beratung zu medizinischen Themen ist in Deutschland approbierten Ärzten und Psychotherapeuten vorbehalten. Eine demenzspezifische Beratung kann die medizinische und psychotherapeutische Beratung und Therapie ergänzen, die ärztliche/psychotherapeutische Konsultation aber nicht ersetzen.

Hintergrund

Das Themenfeld „Psychosoziale Situation des pflegenden Angehörigen“ umfasst die psychosoziale Lage von pflegenden Angehörigen, die durch positive und negative Momente der häuslichen Pflege beeinflusst wird. In der Beratung soll dem Klienten ein tieferes Bewusstsein über die Thematik vermittelt und ggf. gemeinsam mit ihm Lösungsstrategien erarbeitet werden.

Themen

Isubjektive Belastung aufgrund der häuslichen Pflege
IImögliche Potenziale aufgrund der häuslichen Pflege
IIIVorbeugung und Behandlung

Thema I (subjektive Belastung aufgrund der häuslichen Pflege)

Schwerpunkte des Themas I

Kernstücke des Themas bilden unter anderem:

  • Auslöser und Beschleuniger von Belastungen
  • Wechselwirkungen zwischen Belastungen und Folgen von Belastungen
  • typische Formen der Belastung und deren Symptome Möglichkeiten und Grenzen der Diagnostik von Belastung
Ausgewählte Fachliteratur zum Thema I
ÜberblickBüker, C. (2015). Pflegende Angehörige stärken: Information, Schulung und Beratung als Aufgaben der professionellen Pflege, Kohlhammer Verlag.
Ausgewählte wissenschaftliche Studien zum Thema I
psychosoziale BelastungenKurz, A. and G. Wilz (2011). "Die Belastung pflegender Angehöriger bei Demenz." Der Nervenarzt 82(3): 336-342.
psychosoziale InterventionenSigne, A. and S. Elmståhl (2008). "Psychosocial intervention for family caregivers of people with dementia reduces caregiver's burden: development and effect after 6 and 12 months." Scandinavian Journal of Caring Sciences 22(1): 98-109.

Thema II (mögliche Potenziale aufgrund der häuslichen Pflege)

Schwerpunkte des Themas II

Kernstücke des Themas bilden unter anderem:

  • Selbstentdeckung von Potenzialen mit Hilfe des Beraters
  • effektive Nutzung von Potenzialen (bereichsübergreifend)
Ausgewählte Fachliteratur zum Thema II
ÜberblickSamira Koch (2016). Pflegende Angehörige von Menschen mit einer Demenz in der Sozialberatung: Belastung und Bewältigungsstrategien - Grundlagenwissen für Sozialarbeitenden in der Beratung.
Ausgewählte wissenschaftliche Studien zum Thema II
ResilienzfaktorenKunzler, Angela, Nadine Skoluda, and Urs Nater. "Die Bedeutung von Resilienzfaktoren für pflegende Angehörige von Demenzpatienten–eine Übersicht zu ausgewählten Faktoren." PPmP-Psychotherapie· Psychosomatik· Medizinische Psychologie 68.01 (2018): 10-21.
Forschungslücke RessourcenMischke, Claudia. "Ressourcen pflegender Angehöriger—eine Forschungslücke? Gesundheitssoziologische und empirische Annäherung an ein bislang vernachlässigtes Forschungsfeld." Pflege 25.3 (2012): 163.

Thema III (Vorbeugung und Behandlung)

Schwerpunkte des Themas III

Kernstücke des Themas bilden unter anderem:

  • Strategien zur Vorbeugung von Belastungen
  • Strategien zum Abbau von Belastungen
  • Strategien zum Umgang mit Belastungen
Ausgewählte Fachliteratur zum Thema III
ÜberblickJulia Haberstroh; Katharina Neumeyer; Johannes Pantel (8 December 2015). Kommunikation bei Demenz: Ein Ratgeber für Angehörige und Pflegende. Springer Verlag. p. 24. ISBN 978-3-662-48026-7.
Katharina Krause (2012). Kooperation Von Pflegenden Angehörigen und Beruflich Pflegenden in der Ambulanten Versorgung Demenzkranker Menschen: Prädiktoren, Einfluss und Interventionsansätze. Logos Verlag Berlin GmbH. p. 11. ISBN 978-3-83253163-8.
Ausgewählte wissenschaftliche Studien zum Thema III
psychosoziale BeratungsangeboteBoschert, Sigrid. "Psychosoziale Beratungsangebote für Angehörige von Demenzkranken." Demenz und palliative Geriatrie in der Praxis. Springer, Vienna, 2011. 355-366.

Angehörigengerechte Informationsquellen zum Modulblatt 9

1„Stress bei der Betreuung Demenzkranker“ Aus: Alzheimer Info 1/11 der Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz https://www.deutsche-alzheimer.de/unser-service/archiv-alzheimer-info/stress-bei-derbetreuung-demenzkranker.html

Download:
Modulblatt 9
„Psychosoziale Situation des pflegenden Angehörigen“

Gleichgewicht (SPPB)

Abbildung zur Testung der Gangkoordination:

Bei Rombergstand werden die Füße dicht zueinander gestellt. Nach Ablauf von 9,9 Sekunden oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

 

Auswertungstabelle Gleichgewicht:

Punkte

 

Aufrechthaltung des Rombergstandes

(in Sekunden)

 

1 10 Sekunden Rombergstand möglich
0 0 – 9,9 Sekunden Rombergstand

Gangkoordination (SPPB)

Abbildung zur Testung der Gangkoordination:

Nach Ablauf von 6,52 Sekunden oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist. 

Auswertungstabelle:

Punkte

 

Benötigte Zeit in Sekunden
1 0,1  –  6,52 Sekunden
0 mehr als 6,52 Sekunden

 

Untere Extremität

Beinkraft (SPPB)

Abbildung zur Testung der Beinkraft:

Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich nicht so stark betroffen ist, dass er zusätzlich trainiert werden muss. Wenn die Übung nicht innerhalb von 20 Sekunden durchgeführt werden konnte oder aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben.

Auswertungstabelle Beinkraft:

Punkte Zeit zur Durchführung des Tests
1 ≤20 Sekunden
0 >20 Sekunden

 

Handkraft (SD-Test)

Abbildung zur Testung der Feinkoordination:

Auswertung Handkraft:

Bitte nutzen Sie immer die jeweils dominante Hand des Kurzzeitpflegegastes zur Übungsausführung, das heißt: Rechtshänder = rechte Hand, Linkshänder = linke Hand

Männer:

Wenn bei der besten Messung weniger als 20 kg erreicht worden sind oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Wert über 20 kg  ist mit einem Punkt zu werten. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

Frauen:

Wenn bei der besten Messung weniger als 13 kg erreicht worden sind oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Ein Wert über 13 kg  ist mit einem Punkt zu werten. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

Auswertungstabelle:

Männer

 

Frauen
Punkte Handkraft in kg Punkte Handkraft in kg
1 ≥ 20,1 1 ≥ 13,1
0 ≤ 20,0 0 ≤ 13,0

Feinkoordination (NHPT)

Abbildung zur Testung der Feinkoordination:

Bitte nutzen Sie immer die jeweils dominante Hand des Kurzzeitpflegegastes zur Übungsausführung, das heißt: Rechtshänder = rechte Hand, Linkshänder = linke Hand

 Wird der Test vor Ablauf von 35 Sekunden beendet, wird ein Punkt vergeben, was bedeutet, dass dieser Funktionsbereich nicht so stark betroffen ist, dass er zusätzlich trainiert werden muss. Nach Ablauf der 35 Sekunden oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben.

Auswertungstabelle Feinkoordination:

Punkte

 

Zeit in Sekunden
1 0,1 – 35,0
0 ≥ 35,1

Grobkoordination/Armkraft (BBT)

Abbildung zur Testung der Grobkoordination:

Bitte nutzen Sie immer die jeweils dominante Hand des Kurzzeitpflegegastes zur Übungsausführung, das heißt: Rechtshänder = rechte Hand, Linkshänder = linke Hand

 Frauen:

Wenn innerhalb von einer Minute weniger als 35 Klötze korrekt von einer auf die andere Seite übergesetzt werden können oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Bei 35 Klötzen und darüber wird ein Punkt vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

 Männer:

Wenn innerhalb von einer Minute weniger als 30 Klötze korrekt von einer auf die andere Seite übergesetzt werden können oder wenn der Test aufgrund von Mobilitätseinschränkungen gar nicht durchgeführt werden konnte, sind 0 Punkte zu vergeben. Bei 30 Klötzen und darüber wird ein Punkt vergeben. Ein Punkt bedeutet, dass dieser Funktionsbereich noch so gut erhalten ist, dass ein zusätzliches Training optional ist.

Auswertungstabelle:

Männer

 

Frauen
Punkte Anzahl Steine pro Minute

 

Punkte Anzahl Steine pro Minute
1 30 1 35
0 < 30 0 < 35
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