Ziele
Hauptziel ist die Schulung der Feinkoordination von Hand und Fingern sowie das Training der Hand-Augen-Koordination. Feinkoordination der Hände wird für viele Aktivitäten des täglichen Lebens benötigt (Fingernägel schneiden, Schmuck anlegen, usw.). Gesellschaftsspiele können diese Fähigkeiten fördern und dienen ggf. auch als Motivationsfaktor, da viele Menschen Freude bei Gesellschaftsspielen empfinden.
Material
- in den jeweiligen Abbildungen gezeigtes Material
- Tisch
- 2 Stühle
- Würfelbecher
Vorbereitung
Stellen Sie einen Tisch so in einen Raum, dass zwei Personen nebeneinander daran Platz nehmen können. Stellen Sie zwei Stühle nebeneinander auf. Platzieren Sie Würfel, ggf., Würfelbecher, Karten und bei Bedarf weitere Materialien für Gesellschaftsspiele auf dem Tisch.
Durchführung
Begleiten Sie Ihren Angehörigen zu einem Stuhl und nehmen Sie auf dem anderen Platz. Erklären Sie Ihrem Angehörigen das Übungsziel: Gesellschaftsspiele spielen.
Nachfolgend werden ein paar Beispiele aufgelistet, welche als Anregungen gedacht sind. Es können aber auch beliebige Materialien für Gesellschaftsspiele genutzt werden. Jedoch sollte der Schwierigkeitsgrad immer an die Fähigkeiten Ihres Angehörigen angepasst sein. Bei allen Übungen gilt: Nicht die möglichst genaue Ausführung der Übung ist das Ziel, sondern dass überhaupt ein Prozess in Gang gesetzt wird, der Ihrem Angehörigen Spaß macht.
Würfeln
Würfeln ist im Bereich der Feinkoordination noch eine recht einfache Übung mit durchaus grobkoordinativen Anteilen. Die Anzahl der Würfel kann variiert werden. Der Schwierigkeitsgrad nimmt zu, je mehr Würfel koordiniert gewürfelt werden müssen. Nach dem Wurf kann Ihr Angehöriger die einzelnen Werte der Würfel benennen oder zusammenzählen. Bei ausreichender Kognitionsleistung könnten auch Spielregeln eines Würfelspiels hinzugefügt (wie z. B. Kniffel) oder nach Belieben variiert werden.
Karten mischen/ legen
Lassen Sie Ihren Angehörigen die Spielkarten mischen und legen. Wie gemischt wird, ist dabei unerheblich. Wenn mischen nicht möglich ist, können die Karten auch einfach gelegt werden. Falls es möglich ist, sollte sich Ihr Angehöriger dann für eine „Farbe“ entscheiden und die Karten danach auf dem Tisch sortieren. Anschließend wird wieder gemischt. Aber auch nicht zielgerichtetes Legen der Karten schult die Feinkoordination.
Mikado
Mikado ist ein Spiel mit Holzstäbchen, welche übereinander zu einem Haufen gekippt werden. Ziel ist es, immer weiter einen (meist oben liegenden) Stab von dem Haufen zu entfernen, ohne dass die anderen Stäbe sich dabei bewegen. Wird Mikado regelgetreu gespielt, ergeben sich noch mehrere Zusatzregeln, welche bei Bedarf ebenfalls ausprobiert werden können, wenn es der Kognitionsstatus zulässt. Die Mikado-Regeln findet man rudimentär auch auf der Seite von Wikipedia.
Gehirnjogging
Durch die zielgerichteten Prozesse, welche zum Spielen nötig sind (z. B. Karten sortieren), findet automatisch eine geistige Aktivierung Ihres Angehörigen statt.
Besonderheiten / Tipps:
Achten Sie bitte darauf, dass Sie Ihren Angehörigen sowohl beim Hinsetzten auf den Stuhl als auch beim Aufstehen, bei Bedarf unterstützen können und stets so nah bei ihm stehen, dass Sie ihn jederzeit sichern können. Sobald Ihr Angehöriger körperliche oder geistige Überforderungsreaktionen zeigt, pausieren Sie die Übung oder brechen Sie sie ggf. ab. Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt oder fragen Sie bei der Kurzzeitpflegeeinrichtung nach.
Variation
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